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Zunge spalten lassen in Zürich

*******_zh Mann
242 Beiträge
Themenersteller 
Zunge spalten lassen in Zürich
Vorbemerkung: Zungenspaltungen sind kein Mainstream-Thema. Da kann man dafür sein, oder auch dagegen. Wer dagegen ist, der darf es auch, aber äussert Euch bitte nicht hier dazu. Dieser Thread ist als persönlicher Erfahrungsbericht gedacht. Danke für Euer Verständnis.

Vorgeschichte

Da ich täglichen Kundenkontakt habe, will ich keinen Körperschmuck tragen, der mich behindert. Darum ist mein Tattoo und sind meine Piercings im beruflichen Alltag unsichtbar. Zungenpiercings fallen darum auch weg, da ich das Gefühl habe, dass ich diese sofort entdecke - und wenn ich das kann, können das Andere auch. Ausserdem habe ich Angst vor Zahnschäden. Eine Zungenspaltung wäre da sicherer und unauffälliger, allerdings hielten mich drei Dinge davon ab: Die Schmerzen beim Spalten, das Trara während der Abheilung, und die Distanz zum nächsten Body Modification Artist, der das anbietet und auch kann. Nachdem ich mich über die Schmerzen und das Trara informiert habe, und einen BMA in Zürich entdeckt habe (Danke an Needlewitch!) suchte ich nur noch ein passendes Zeitfenster. Und dieses bot sich mir.

Vorbereitung

Damit ich die ersten Tage nicht völlig hilflos bin, habe ich mir einige Hilfsmittel organisiert:
  • Ibuprofen 400mg Tabletten. Die kann ich einwerfen, sobald das Schlucken wieder funktioniert.
  • Ibuprofen Saft in der Konzentration 40mg/ml. Das kann man auch dann Schlürfen, wenn das Schlucken schwierig ist.
  • Arnika-Globuli. 5 Kügelchen pro Stunde, wenn man wach ist.
  • Eiswürfel. Da ich glücklicher Besitzer einer Eiswürfelmaschine bin, ist das kein Problem.
  • Urlaub. Die ersten Tage bleibt man am Besten zu Hause.
  • Taschentücher oder Küchenkrepp. Man putzt sich die ersten Tage den Sabber vom Mund wie blöd.
  • Desinfizierende Mundspülung ohne Alkohol.
  • Frische, softe Zahnbürste. Die alte ist voller Bakterien und sollte man darum entsorgen.
  • Zahnpasta ohne Poliermittel und Minze. Das normale Zeug will niemand in einer frischen Wunde.


Studio & Artist

Das Studio, welches Zungenspaltungen in Zürich anbietet, heisst Skinwork (kurz Skink) und ist im Zürcher Niederdorf. Der Artist heisst Abril, und er hat schon so einige Zungen gespalten. Die Prozedur kostet CHF 600 und einen Termin gibt es nur gegen eine Teil-Vorauszahlung.

Methode

Gespalten wird mit dem Skalpell, und anschliessend werden die Hälften vernäht. Nach 9-11 Tagen werden die Fäden gezogen, danach muss man selbst schauen, dass man den Schnitt in seiner Tiefe erhalten kann. Mit etwas Zungengymnastik sollte das allerdings gehen.
*******_zh Mann
242 Beiträge
Themenersteller 
Vor dem Spalten
Etwa 48 Stunden vor dem Spalten sollte man alles vermeiden, was die Spaltung verkompliziert:
  • Krank werden. Verlängert die Heilung und erhöht das Risiko einer Infektion.
  • Alkohol. Verdünnt das Blut.
  • Aspirin und andere blutverdünnenden Medikamente einnehmen.
  • Kurze Nächte. Bitte gut Ausgeschlafen sein, und allenfalls den folgenden Ratschlag beherzigen:
    Früh zu Bett gehen ist das neue Ausschlafen.

Auf dem Internet gibt es viele Quellen von Information und Desinformation. Letztere vor Allem von Leuten, welche keine Ahnung haben und sich nicht davon abhalten lassen, diese mit ihrer Meinung auch zu posten. Darum auch dieser Bericht, denn Horrorstories braucht es keine.
*******_zh Mann
242 Beiträge
Themenersteller 
Tag der Spaltung: Vorher
Am Morgen habe ich gut ausgeschlafen und spät gefrühstückt, da der Termin für den 05.10.2016 um 1200 Uhr vorgesehen war. Um nicht zu spät zu kommen, war ich schon um 1130 Uhr vor Ort. Allerdings macht der Laden erst um 12 Uhr auf, und so nahm ich auf einer Sitzbank platz und beobachtete die Leute, während ich ca. 1 Liter Mineralwasser in mich schüttete. Und die erste Arnika-Dosis zu mir nahm (5 Pillen).

Punkt 12 ging ich in den Laden und nahm in der Lounge Platz. Vor dem Termin noch ein Angst-Pipi und dann ging es in den hergerichteten Raum. Abril und sein Assistent Dean waren in schwarzer OP-Kleidung gepackt, und die Werkzeuge waren in sterilen Packungen parat. Kurz darauf war ich auch verpackt, hielt ein paar Papiertücher in der Hand und harrte der Dinge, die da kommen.
*******_zh Mann
242 Beiträge
Themenersteller 
Tag der Spaltung: Die Spaltung
Zunächst sorgte Abril dafür, dass ich die Spaltung schmerzlos überstehe. Gleich darauf hat das Sabbern angefangen. Ab diesem Moment gibt man Anweisungen nur noch über Handzeichen oder in schriftlicher Form.

Anschliessend wurde mit einem Zahnstocher, der vorher in schwarze Tinte getaucht wurde, der Schnitt oben und unten markiert. Auch wurde die Stelle markiert, an welcher der Schnitt dann aufhören soll. Dann wird die Zunge getrocknet.

Zunächst wird eine längliche, gezahnte Klammerzange in die Zungenmittellinie gesetzt. Wahrscheinlich um einerseits zu testen, ob ich etwas spüre, und um andererseits das Blut aus dem bevorstehenden Tatort zu pressen. Danach wurde die Zange gelöst, auf die eine Zungenhälfte verschoben und mit einem hörbaren Einrasten geschlossen. Kurz darauf passierte das gleiche mit einer weiteren Klammer auf der anderen Zungenhälfte.

Mit dem Skalpell und drei Schnitten wurde dann die Zunge gespalten. Zuerst oben, dann unten, danach der Rest. Während des Nähens wurde übrigens noch einmal nachgesäbelt, da offenbar noch etwas Platz für einen weiteren Stich war.

Das Nähen dauerte am Längsten: Gefühlte 45 Minuten für gefühlte 12 Stiche auf beiden Seiten, plus ein schöner Stich an der hintersten Stelle. Während dieser Zeit sabberte ich unzählige Papiertücher voll, mit einem Gemisch von Blut und Speichel.

Nach dem Vernähen spülte ich den Mund aus, wobei das Ausspucken nicht funktionierte. Stattdessen musste ich die Flüssigkeit langsam aus dem Mund laufen lassen.

Danach war ich noch 15 Minuten in der Lounge, bekam Anweisungen, versuchte einen Schluck Mineralwasser zu trinken (was fast gar nicht funktionierte), bezahlte den Rest, und verteilte Trinkgeld an die beiden Operateure.
*******_zh Mann
242 Beiträge
Themenersteller 
Tag der Spaltung: Nachher
Ich fuhr mit dem Zug nach Hause. Schlucken ging nicht richtig, und es dauerte ewig, bis ich einen kleinen Schluck Mineralwasser runterbekam, und das auch nur dann, wenn man den Schluck fast in den Rachen giesst. Den Sabber schlucken funktionierte gar nicht, da man die Sosse nicht mit der Zunge nach hinten bekommt.

An der ersten Dosis Ibuprofen-Saft wäre ich fast erstickt, da die Brühe den Rachen reizt und man nicht richtig schlucken kann. In 1.25ml-Schritten muss man sich das einflössen, mit 5-10 Sekunden Pause dazwischen. Auch die Kügelchen waren eine Herausforderung, da man diese mit der Zunge grad gar nicht manövrieren kann.

Den Rest des Tages habe ich mich von Arnika-Kügelchen (5 pro Stunde), Eiswürfeln und Ibuprofen ernährt. Das ist kein Problem für mich, da ich für gefühlte 50 Tage Fettreserven auf Mann trage. Besser als jeder Notvorrat. Die Eiswürfel sind länglich, legten sich automatisch auf den Spalt, und drückten diesen auseinander, was ein praktischer Nebeneffekt war. Etwa 4 Stunden nach dem Spalten konnte ich vorsichtig schlucken.

Ich habe gefühlte 200 Küchenkrepp-Papiere mit Sabber gefüllt und trug einen Papierkorb mit mir rum. Der Sabber war Blut, Wundflüssigkeit und Speichel. Die Schwellung war noch klein, aber hie und da verschluckte ich mich, was mit einem Husten noch einen Brechreiz verursachte, was gar nicht lustig war. Man kommt also an seine Grenzen.

Mein Arzt sagte mir mal, dass ich maximal 1600mg Ibuprofen pro Tag zu mir nehmen darf. Und diese Dosis brauchte ich am ersten Tag auch.
*******_zh Mann
242 Beiträge
Themenersteller 
1. Tag nach der Spaltung
Am Donnerstag bin ich um 5 erwacht und musste sofort Ibuprofen-Saft zu mir nehmen. Die Zunge ist auf die Grösse einer halben Cervelatwurst angewachsen (inkl. den Einschnitten am Ende). Oberkiefer und Unterkiefer konnte ich nicht mehr aufeinanderlegen, da die Zunge ca. 5 Millimeter zwischen den Zähnen lugte. Sobald der Schmerz weg war legte ich mich wieder schlafen, und gegen 10 bin ich aufgestanden.

Am Nachmittag hatte ich ein Hüngerchen und stillte diesen mit zwei Eis am Stiel. War ziemlich anstrengend, da die kleinen Bisse mit der Zunge nicht im Mund bewegt werden können. Man kommt sich vor wie ein Baby. Dazwischen gab es Eiswürfel, Arnika, Ibuprofen, kalten Kamillentee und Mundspülungen.

Die Schwellung ist das Unangenehmste. Gegen Abend hat sie etwas abgenommen, gleichzeitig habe ich etwas Beweglichkeit der Zunge festgestellt. Hat vielleicht etwas miteinander zu tun, wobei ich nicht weiss, in welche Richtung die Kausalität dieser Korrelation geht - oder ob es eine gibt.
*******_zh Mann
242 Beiträge
Themenersteller 
2. Tag nach der Spaltung
Der Freitag startete wie der Donnerstag, allerdings mit einer etwas weniger geschwollenen Zunge. Das bedeutet auch, dass es beim Einsatz von Zahnbürste und Mundspülung keinen Brechreiz mehr gibt.

Am Nachmittag wurde ich mutig und ass - nach 48 Stunden - einen halben Becher Sorbet. Dabei konnte ich die Zunge schon ein wenig einsetzen, aber nicht zu viel. Danach noch einen Becher Sahnequark verdrückt. Da stieg auch meine Laune wieder.

Am Abend ging ich noch einkaufen, um Penne, Pesto, Drinks auf Joghurt und Buttermilch zu kaufen. Am Abend ass ich dann Penne al Pesto, wobei ich die eher hinten einschob und runterschluckte als kaute. Mit zunehmendem Zungeneinsatz sanken Schwellung und Schmerzen, und Schlucken klappt prima.
*******_zh Mann
242 Beiträge
Themenersteller 
3. Tag nach der Spaltung
Am Samstag lief es wie an den beiden Tagen zuvor, allerdings waren Schmerzen und Schwellung deutlich kleiner. Essen geht täglich besser, ebenso die Zungenfertigkeit. Am Abend habe ich mir ein kleines Raclette gemacht: Keine gute Idee, denn dafür ist der Platz und die Beweglichkeit zu klein.

Reden habe ich noch nicht wirklich probiert. Das E und I klingt ziemlich kläglich, und alles mit einem D, T oder S (C, D, J, S, T, X, Z, TSCH) ist breiig. Für diejenigen, welche eine weiche Zunge brauchen: das Rollende R oder auch ein RSCH (Dvorak, Kren) klappt gar nicht.

Mittlerweile habe ich den Verdacht, dass die Zungenbeweglichkeit und das Sprachvermögen nicht vom Spalten, sondern von den Fäden her rührt. Ich bin gespannt, wie schnell sich das nach dem Entfernen der Fäden verbessert.
*******_zh Mann
242 Beiträge
Themenersteller 
4. Tag nach der Spaltung
Für das Sonntags-Frühstück gab's Croissants mit Frischkäse und Cappuccino. Letzteres ist eine Wohltat, ersteres war ein Ärgernis, denn ich überfordere die Beweglichkeit der Zunge noch etwas. Einen Bissen Croissant kann ich noch nicht von vorn zur Seite und dann nach hinten manövrieren. Mit Penne geht das besser.

Dafür ist die Schwellung deutlich zurückgegangen, und ich kann endlich ohne Ibuprofen leben. Und ein Stich an einer der beiden Zungenspitzen hat sich wohl verabschiedet, denn der schwarze Marker-Faden ist weg.

Wenn ich rede, so braucht das Gegenüber einen Regenschirm, ich ein Taschentuch, und wie beide viel Geduld. Aber wegen der abgenommenen Schwellung klingen die Laute verständlicher. E und I sind nun deutlich unterscheidbar, der Rest der Plosive und Vibranten verstecken sich noch.
*******_zh Mann
242 Beiträge
Themenersteller 
5. und 6. Tag der Spaltung
Die Schwellung ist nun so weit zurückgegangen, dass ich die Zunge normal verwenden könnte. Penne mit Sauce (und genug Käse) sind ebensowenig ein Problem, wie es mit Käse überbackene Bratkartoffeln mit Tomaten sind. Vor letzterem hatte ich etwas Panik, da man ja Säure meiden sollte. Nachdem das kein Problem war, gönnte ich mir am Montagabend ein Bierchen.

In der Zeit der Zungenspaltung lernt man automatisch kleinere Portionen zu essen, den Mund nicht so voll zu nehmen, und mehr zu kauen. Ausserdem stellt man überrascht fest, wie sehr die Zunge beim Essen verwendet wird, da nun jede (übermässige) Bewegung mit einem stichartigen Schmerz begleitet wird, der durch die Fäden verursacht wird. In den letzten 7 Tagen habe ich 4 Kilo abgenommen, aber die werden kaum nachhaltig sein, leider.

Ein Rest der Schwellung ist noch im Bereich der Zungenwurzel vorhanden, wenn auch viel kleiner als vorher. Ausserdem nerven die schwarzen Marker-Fäden, denn sie stehen hervor und sie bleiben an den Zähnen und den Zahnzwischenräumen hängen. Glücklicherweise kommen die bald raus.

Die Lautbildung ist nun etwas einfacher als vorher. Die Vokale funktionieren wieder. Bei einigen Konsonanten muss ich wohl eine alternative Lautbildung lernen, wobei ich noch abwarten muss, wie sich das nach dem Entfernen der Fäden verhält.

Beim D habe ich das Gefühl, dass ich dieses neu weiter hinten im Gaumen (ca. 5mm) bilden muss, doch behindern mich die Fäden dabei. Das T ähnelt noch dem englischen TH, wenn ich es zu weit vorne bilde. Das muss die Zunge wohl auch noch etwas zurück. Die Fäden behindern auch das L ein wenig, denn die Zunge spreizt sich, wenn ich sie nach vorne bewege, und durch das Loch gibt's nur ein schwaches L. Auch das R ist noch etwas schwach, auch wenn ich es knapp zum Rollen bringe. Wegen des Lochs gibt es auch ein zischendes S. Lustig klingen Worte wie Strophe (T zu R) oder Lispeln (!).
*******_zh Mann
242 Beiträge
Themenersteller 
Fotos?
Die Fotos der geschwollenen und blutigen Zunge der ersten drei Tage erspare ich Euch. Die sehen überall gleich unappetitlich aus. Ausserdem mag man auch seine Zunge nicht rausstrecken. Darum die banalen Bilder vorher und nach 4/5/6 Tagen.
Zunge wenige Stunden vor dem Spalten
Zunge am 4. Tag nach der Spaltung. Alle Fäden noch drin. Der weisse Belag kommt wohl davon, dass die Haut nicht von der Benutzung abgeraspelt wird. Die weissen Flecke vorne sind wohl Gewebe, das von der Heilung kommt.
Zunge am 5. Tag nach der Spaltung. Ein paar Fäden sind weg, die Zunge sieht normal aus.
So sieht die Zunge am 6. Tag der Spaltung hinten im Ansatz aus. Nicht appetitlich, aber der Körper arbeitet...
*******rad Paar
66 Beiträge
Fäden raus?
Wann gibt's ne Aktualisierung? Ich bin schon ganz gespannt...
LG Mascha
*******_zh Mann
242 Beiträge
Themenersteller 
Fäden raus, Spass beginnt
So sieht die Zunge nun aus. Ohne Zuhilfenahme der Finger. Nun kann der Spass beginnen mit dem Training der Tricks und der Sprache.

Bei gewissen Lautkombinationen habe ich das Gefühl, dass ich etwas Lalle. Das T ist momentan gar etwas weich, ebenso das L. Die Zisch-Laute (S, SCH) und das rollende R sind kein Problem. Aber das geht von Tag zu Tag besser. Immerhin ist es ja noch keine zwei Wochen her, seit die Muskeln voneinander unabhängig arbeiten müssen/dürfen. Ausserdem habe ich immer noch erhöhten Speichelfluss. Das wundert mich hingegen wenig, da ich gerne mit den Zungenhälften im geschlossenen Mund spiele.

Ob jemand etwas gemerkt hat kann ich nicht beurteilen. Entweder sind alle sehr zurückhaltend, oder aber man merkt/sieht es tatsächlich nicht. Ich frage mal morgen jemanden, ob man es sieht wenn man von nichts weiss.

Bei den Tricks: Ich kann die Zunge schon alleine spreizen (wie auf dem Foto sichtbar), auch kann ich gleichzeitig die Vorderseite und Rückseite der Zähne des Oberkiefers mit der Zunge putzen, und zwar mit beiden Seiten (d.h. mit links vorne und rechts hinten, und rechts vorne und links hinten). 20 Minuten Training vor dem Zubettgehen gebe ich mir da momentan.
Ausgestreckte Zunge, ohne Finger gespreizt. Das kann die Zunge als schon mal.
So sieht die Zunge von unten aus. Schnitt bis zur Basis. Der Artist und ich sind begeistert.
Zungensplit
Hy,
hast Du die Fäden selber entfernt, oder der Artist? Wie geht das dann später, falls Du den Split etwas
weiter nach hinten einmal nachschneiden willst, selber-, oder wieder der Artist? Sieht aber gut aus - Nachahmung vielleicht ? ... müsste aber wirklich von aussen absolut unerkennbar sein. Berichtest Du wieder weiter darüber das interessiert wirklich.
*******_zh Mann
242 Beiträge
Themenersteller 
Fäden & Co.
****ag:
hast Du die Fäden selber entfernt, oder der Artist?

Die Hälfte der Stiche hat sich selbst verabschiedet, den Rest hat der Artist gezogen. Wobei der eine oder andere schon etwas unangenehm war.

****ag:
Wie geht das dann später, falls Du den Split etwas weiter nach hinten einmal nachschneiden willst, selber-, oder wieder der Artist?

Den Schnitt würde ich dann auch wieder vom Artist machen lassen. Wobei noch weiter zurück geht momentan gar nicht, da ich an der Basis angekommen bin. Und den Re-Grow versuche ich mal so klein wie möglich zu behalten, indem ich tüchtig an der Zunge ziehe, drehe, massiere und drücke.

****ag:
müsste aber wirklich von aussen absolut unerkennbar sein. Berichtest Du wieder weiter darüber das interessiert wirklich.

Ich selbst habe das Gefühl, dass ich es bei mir selbst sehe und höre. Andererseits ist das wie bei den Brustwarzen-Piercings: Man muss es entweder selbst haben oder jemanden damit kennen, damit man die Indizien richtig zuordnen kann. Direkt darauf angesprochen hat mich keiner, obwohl ich nicht weiss, ob es (a) daran liegt, dass sie es nicht sehen, (b) daran liegt, dass sie nicht wissen, was sie da sehen, oder (c) daran liegt, dass sie sich nicht trauen es anzusprechen.

Ich persönlich finde, dass die Übergänge von und nach T/D und L/R etwas weich sind und ich sie neu etwas härter/kräftiger aussprechen muss. Wenn man sich selbst kennt, so merkt man den Unterschied. Neue Bekanntschaften hören das wohl nicht. Und wie das bei den "alten Bekannten ist" kann ich nicht eindeutig sagen. Im Spiegel sehe ich den Split beim Reden, aber auch nur, da ich weiss, worauf ich achten muss (ich erkenne ihn ja deswegen auch beim Gegenüber). Aber ich werde nächstens mal ein paar der mich täglich umgebenden Mitmenschen darauf ansprechen.

Speichelfluss empfinde ich als ca. 50% höher als vor dem Split.
*******_zh Mann
242 Beiträge
Themenersteller 
Kurzes Update
Hier ein kleines Update. Ist drei Wochen nach dem Split, gut zwei Wochen seit dem Fäden ziehen. Und 10 Tage nach täglichem Kundenkontakt und Projekttätigkeit beim Kunden in Deutsch, Englisch, Tschechisch und Französisch.

Die Zunge ist so zu sagen verheilt. Re-Grow kann ich (noch) keinen feststellen, allerdings dehne ich die Zungenhälften auch artig 2-3 Mal täglich (beim Duschen, während des Tages, vor dem Schlafen gehen) und bürste vorsichtig mit der Zahnbürste über die Schnittflächen - und besonders im Bereich der Zungenbasis. Ausserdem ertappe ich mich laufend beim Spielen mit der Zunge mit geschlossenem Mund.

Die Beweglichkeit wächst täglich. Das "Putzen" der Zähne geht mittlerweile einfach so, wobei ich mit der einen Zungenhälfte über die Aussen- und mit der anderen über die Innenflächen der Zähne fahre. Das "Winken" ist noch etwas anstrengend, wobei ich die eine Zungenhälfte hinter den Zähnen parke und mit der anderen Zungenhälfte ausgestreckt abwechselnd Ober- und Unterlippe berühre. Das Auseinanderziehen (die jeweilige Zungenhälfte in den jeweiligen Mundwinkel) geht nur wenn ich die Zunge nach Unten herausstrecke. Die übrigen Tricks übe ich vor dem Spiegel und freue mich dabei wie ein kleines Kind.

Habe letzthin Kuchen gebacken. Das Ablecken des Schneebesens meiner Küchenhilfe ist neu mein absoluter Fetisch. So sauber habe ich den noch nie bekommen. Flache Flächen (Joghurtdeckel, Spachtel) lecke ich nicht mehr von oben nach unten ab, sondern indem ich die Zungen (!) über die Fläche kreisen lasse. Neu kann ich auch beide Seiten von Messern und Spachteln gleichzeitig ablecken. Ich entdecke täglich neue Möglichkeiten, wobei ich aufpassen muss, dass ich nicht beobachtet werde.

Ich bin noch etwas empfindlich auf heisse Speisen und Getränke, nicht jedoch auf scharf oder anderweitig stark gewürzt.

Bezüglich Sprachfehler: Ich selbst habe das Gefühl, dass ich bei gewissen Laut-Übergängen noch etwas weich oder undeutlich bin (L, N, T), allerdings wird das täglich besser. Interessanterweise hören die Anderen keinen Unterschied, egal in welcher Sprache. Mehrere Mitarbeiter und Freunde habe ich direkt angesprochen, ob sie "seit meiner Operation im Mund" einen Unterschied hören, und alle haben dies verneint. Zwei Freunde habe ich eingeweiht, und die haben selbst nach dem "Outing" (d.h. erzählen und zeigen) steif und fest behauptet, sie hätten nichts gehört oder gesehen, und würden es auch jetzt nicht sehen und hören, auch wenn sie davon wissen. Wobei sie distanziert-fasziniert davon sind und das neue "Feature" unglaublich finden. Sieht man halt nicht alle Tage.

Sobald mein neues "Feature" einen Monat alt ist werde ich mich wieder melden.
Zunge spalten
Hy Eisbär,
tolle Geschichte - und interessant zu lesen. Was verstehst Du unter Re-Grow? So wie du das dar stellts ist wird das optisch und akkustisch im normalen berufsüblichen zwischenmenschlichen Kontakt nicht wahr genommen. Würde gerne einmal persönlich einige Erfa's austauschen. Unsere Distanz ist ja nicht allzugross - vielleicht geht das einmal? Gruss - pedrag
*******_zh Mann
242 Beiträge
Themenersteller 
Re-Grow
****ag:
Was verstehst Du unter Re-Grow?

Die Zunge hat die Neigung, die beiden Hälften wieder zusammenwachsen zu lassen. Die Naht, an welcher die beiden Zungenhälften verwachsen sind, verschiebt sich dabei langsam zu den Zungenspitzen. Dies wird anscheinend "Re-Grow" (also Wieder-Verwachsen) genannt. Darum kann es sein, dass eine gespaltene Zunge "nachgeschnitten" werden muss. Manche haben das schon mehrmals gemacht. Das will ich vermeiden bzw. auf ein Minimum reduzieren.

****ag:
So wie Du das darstellst ist wird das optisch und akkustisch im normalen berufsüblichen zwischenmenschlichen Kontakt nicht wahr genommen.

Das ist absolut so. Mittlerweile sind vier Personen eingeweiht und keiner will es bemerkt haben. Darunter sind auch Menschen, welche mich seit fast 20 Jahren kennen.

****ag:
Würde gerne einmal persönlich einige Erfa's austauschen. Unsere Distanz ist ja nicht allzugross - vielleicht geht das einmal?

Ist sicher möglich. Ich habe vor, am Abend des 15. November bei Skinwork in Zürich die obligaten Fotos machen zu lassen. Vielleicht können wir uns dort treffen und nachher ein Bier kippen. Sonst ergibt sich sicherlich eine andere Möglichkeit.
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